Die heilende Wirkung des kalten bis sommerkühlen Wassers erkannte bereits Antonius Musa, der Leibarzt des römischen Kaisers Augustus. Der heute populärere Sebastian Kneipp ließ seine Patienten in Storchenmanier durch Wassertretbecken schreiten, d.h. es wird abwechselnd ein Fuß ins Wasser getaucht, während der andere aus dem Wasser herausgehoben wird. Nach dem Bad wird das Wasser nur abgeschüttelt, nicht abgetrocknet. Erst beim nachfolgenden Wandern oder Laufen werden die Füße erwärmt. Die durchblutungsfördernde Wirkung dieser Prozedur verschafft Gichtgeplagten bis heute Linderung. Zumindest ist die Beliebtheit der Wassertretstelle am Giesbach ein Indiz dafür.
Bachschmerle, Bewohner des Giesbachs
© Gerhard Kriso
Eine wesentliche Aufgabe ist es, den Giesbach im Bereich der Wassertretstelle wieder durchgängig zu machen. Viele Tierarten finden in dieser nämlich eine unüberwindbare Barriere vor - die einzige des Bachsystems. Die Wassertretstelle kann problemlos fortbestehen, nur wird ein zweites Bachbett parallel dazu nötig, in dem das Wasser ungehindert fließen kann und sich Gewässerbewohner wie Schmerle oder Bachneunauge bachauf- oder bachabwärts bewegen können. Nur solche zusammenhängenden Populationen sind auf Dauer überlebensfähig.